Technologie revolutioniert den Einzelhandel

Die Zukunft des Einzelhandels: Innovation durch künstliche Mitarbeiter

Wir haben aus technischer und kreativer Sicht bereits die Möglichkeiten, den Einzelhandel nicht nur zu verändern, sondern zu revolutionieren. Doch wenn ich unsere tägliche Arbeit ehrlich betrachte, wird mir leider schnell langweilig. Wir haben großartige Projekte, für die wir täglich Displays installieren und diese mit tollem Content versorgen. Jedoch verändern wir für meinen Geschmack noch viel zu wenig.

So würde ich liebend gerne mehr verändern. Ich möchte die technischen Mittel ausreizen und diese mit kreativen Ideen kombinieren. So, dass als Ergebnis ein berauschendes Einkaufserlebnis für den Konsumenten entsteht.

Ein Beispiel ist der Baumarkt: wenn ich ihn betrete, verschwinden auf wundersame Weise gleichzeitig alle Mitarbeiter, die für eine Frage zur Verfügung stehen könnten. Hier würde ich gerne eine Technik im Eingangsbereich platzieren: einen künstlichen Mitarbeiter, der aus einer Art Schaufensterpuppe besteht und ein animiertes Gesicht besitzt – eben nahezu echt aussieht. Er reagiert nicht mehr schnöde durch das Berühren einer Touch-Oberfläche, sondern auf gesprochene Fragen. „Wo finde ich die Holzschrauben?“ Sofort reagiert die Technik mit einem freundlichen Lächeln und der passenden Antwort.

Wenn ich mit meinen Schrauben zurück komme und eine weitere Frage habe, kann die Technik sich an mich erinnern und erkundigt sich mit gefühlter Empathie, ob ich die Schrauben denn auch gefunden habe und für mein Projekt weitere Hilfe benötige. Im Nu werden meine weiteren Fragen beantwortet, so wie wir das heute schon von anderen Systemen, wie dem gerade so gehypten ChatGPT, kennen. So ginge Einkaufserlebnis.

Ein weiteres Beispiel sind Rezeptsysteme. Davon gibt es bereits einige im Lebensmitteleinzelhandel. Ich persönlich gehe nicht zu einem Gerät und schaue dort Kataloge an Rezepten durch. Warum geht man dort nicht weiter?

Die Zukunft des Einzelhandels ist durch Digitalisierung geprägt. 

Beim Besuch des Ladens nehme ich mir ein Lebensmittel, auf welches ich gerade Lust habe. Und an der Stelle kommt mein Fragezeichen, wo ich mir die kreative Hilfe eines Rezeptsystems wünsche: wie mache ich aus dieser einzelnen Zutat eine schmackhafte Mahlzeit? Also gehe ich zu einem Rezeptbutler, scanne meinen Artikel und das Gerät empfiehlt mir nun Gerichte, eben mit dieser Zutat. Direkt dazu kommt eine Liste, was ich noch benötige, wo ich die Artikel rasch finde und wie ich alles zubereite. Dass mir ein solches System nach dem Scann die Informationen über Herkunft und Produktion der Lebensmittel anbietet, versteht sich heute von selbst. So ginge Einkaufserlebnis.

Digital Signage kann dazu beitragen, den Umsatz im Einzelhandel zu steigern. Zumindest greift die komplette Branche immer auf eine alte Studie zurück, die gezeigt hat, dass die Verwendung von Digital Signage den Umsatz um bis zu 31% steigern kann. Das mag sein, aber mein Ansatz wäre es, das Einkaufserlebnis hundertfach zu steigern im Vergleich zum Status Quo. Dann kommt die Umsatzsteigerung automatisch mit.

Die Zukunft des Einzelhandels ist durch Digitalisierung geprägt. Für Deutschland wünsche ich mir dabei mehr Mut und Kreativität, um neue Ideen umzusetzen.

Die letzte Kolumne habe ich im warmen Barcelona geschrieben. Ein Stadtspaziergang zeigt deutlich die Unterschiede zwischen Deutschland und dem Rest der Welt. So habe ich in Barcelona fast kein Geschäft ohne Digital Signage erlebt. Auch jetzt bin ich noch begeistert von einem kleinen Souvenirladen, der mit einer rundum LED-Installation ein Erlebnis geschaffen hat, und das bereits vor dem Betreten seiner Räume. So geht Einkaufserlebnis!